Cyber-Kriminalität in der Wirtschaft - Alarmstufe rot?

Unternehmerfrühstück der CDU Rietberg und der MIT Kreis Gütersloh

Wie schützen sich Unternehmen gegen Cyber-Kriminalität und Erpressung durch Ransomware? Dazu haben bei einem Unternehmerfrühstück in den Räumen der Firma Kühlmann in Rietberg der CDU Stadtverband Rietberg und die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kreis Gütersloh eingeladen. Als Experten hatte die Stv.  Stadtverbandsvorsitzende Anja Rodenbeck  den Leitenden Oberstaatsanwalt und Leiter der ZAK des Landes Nordrhein-Westfalen, Markus Hartmann und Landtagspräsident André Kuper gewinnen können.
Informierten über Cyber-Kriminalität: CDU-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Christian Brockschnieder, Leitender Oberstaatsanwalt Markus Hartmann, MIT-Kreisvorsitzender Mathias Westerbarkei, Geschäftsführerin Senta Kühlmann, stellvertretende CDU-StadtverbandsvInformierten über Cyber-Kriminalität: CDU-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Christian Brockschnieder, Leitender Oberstaatsanwalt Markus Hartmann, MIT-Kreisvorsitzender Mathias Westerbarkei, Geschäftsführerin Senta Kühlmann, stellvertretende CDU-Stadtverbandsv
Nach der Begrüßung durch Dr. Christian  Brockschnieder und Mathias Westerbarkei wurde die  Unternehmensgeschichte  der Feinkost-Salate Kühlmann durch die Geschäftsführer Senta und Hendrik Kühlmann vorgestellt. Im Anschluss erklärte Hartmann Aufbau und Aufgaben der Behörde.
 
Essentiell sei die internationale Vernetzung, um erfolgreich gegen Hasskriminalität, das Darknet, Kinderpornographie, Angriffe auf die kritische Infrastruktur oder Erpressung mit Ransomware ankämpfen zu können, sagte Hartmann. In seiner Behörde sei dazu ein Team von 50 Staatsanwälten tätig. Um das Ausmaß der Bedrohung zu verdeutlichen, stellte der Leitende Oberstaatsanwalt Zahlen vor: Die durchschnittliche Anzahl von Schadsoftware-Varianten weltweit beträgt 10 Millionen, täglich erscheinen 320.000 neue. „ Es ist für Unternehmen daher wichtig, Strategien für den individuellen Bedarf zu entwickeln“, so Hartmann. „ Bei vielen Unternehmen stehen Fenster und Türen für Schadsoftware sprichwörtlich sperrangelweit offen. Wenn eine Sicherheitslücke in der IT entsteht, dauert es im Durchschnitt zwei bis drei Tage, bis diese von Kriminellen genutzt wird.“
 
Hartmann ging auch auf die Gefahren von Erpressungen durch Ransomware für Unternehmen ein. Das ist Software, die Daten verschlüsselt und damit verhindert, dass Computerbesitzer auf diese zugreifen können. Das gibt den Kriminellen die Möglichkeit, die Besitzer der Daten zur Freischaltung mit Lösegeld zu erpressen. „Unternehmen müssen auf eine solche Situation vorbereitet sein“, so der Leitende Oberstaatsanwalt. „ Jährlich entstehen in Deutschland durch solche Erpressungen Schäden im zweistelligen Milliardenbereich.“ Er appellierte daher an die Unternehmer, die Staatsanwaltschaft im Schadensfall nicht als Gegner, sondern als Partner zu sehen. Es sei zwar in erster Linie Aufgabe der Staatsanwaltschaft, die Täter zu ermitteln, die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die IT der Unternehmen würden diesen aber zur Verfügung gestellt.
 
Anschließend informierte  André Kuper über landespolitische Initiativen rund um die Cyber-Kriminalität. Kuper ist als Landtagspräsident Chef der Landtagsverwaltung und damit der IT-Struktur. Er berichtete, dass jeden Tag Hackerangriffe im Landtag abgefangen werden und appellierte daran, die Feinde der Demokratie im Bereich Cyber-Kriminalität nicht gewähren zu lassen. Bei einem anschließenden regen Informationsaustausch der Unternehmer wurden Feinkost-Salate der Fa. Kühlmann gereicht.