Am 14. Oktober dieses Jahrs war es so weit. Nach einer zweijährigen, pandemiebedingten Unterbrechung startete der zweite Schnatgang, organisiert vom CDU-Ortsverband in Rietberg.
Auf dem Bild sind zu sehen v.l. Herr Ackfeld und Carl Philipp Tenge-Rietberg Ein Schnatgang beschreibt einen Rundgang zur Feststellung und Bestätigung bestehender Grenzen von Ortschaften und deren Zugehörigkeiten. In der Vergangenheit dienten diese Grenzgänge oft der Verhinderung und Beilegung von Streitigkeiten hinsichtlich tatsächlicher oder verschobener Grenzen.
Der diesjährige Schnatgang startete um 16.00 Uhr ab der Johannes-Kapelle an der Delbrücker Straße in Rietberg. Nach einer Begrüßung der Teilnehmer durch den Vorsitzenden des Ortsverbandes, Herrn Bertwald Adrian, übernahmen Herr Dr. Michael Orlob die Einführung in die Veranstaltung. Er führte die Gruppe mit fundiertem Wissen an die Geschichte der Kapelle heran und wusste die Fragen der engagierten Teilnehmer detailreich zu beantworten.
Mit ihren mitgebrachten Fahrrädern fuhren die Teilnehmer des Schnatgangs anschließend zum „Langen Busch“. Nach einem weiteren Fußweg von rund 500 Metern war das Ziel des Grenzgangs bereits in Sicht. Der historische Grenzstein lag jedoch, gezeichnet vom Zahn der Zeit, am Waldesrand und stand nicht mehr aufrecht an Ort und Stelle. Kaum war die Gruppe eingetroffen, nahte auch schon Hilfe in Form eines Minibaggers. Dieser war zur Aufrichtung und Korrektur des Grenzsteins organisiert worden. Kurzerhand grub der Baggerfahrer eine kleine Baugrube, in die der in Schieflage geratene Stein hineingesetzt wurde. Fleißige Hände richteten den Stein aus und fixierten ihn mit Boden. Auch der einsetzende Regen konnte die Schnatgänger nicht davon abhalten. „Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass die beiden Besitzer der Grundstücke Herr Carl Philipp Tenge-Rietberg aus Rietberg und Herr Ackfeld aus Westenholz ebenfalls vor Ort waren“ sagte Bertwald Adrian.
Nach getaner Arbeit lud Herr Carl Philipp Tenge-Rietberg die Teilnehmer auf sein Gut ein. Dort gab es nach getaner Arbeit Gegrilltes und gekühlte Getränke. In gemütlicher Runde wurde diskutiert und über aktuelle, politische Themen gesprochen. Das ursprüngliche Veranstaltungsende von 22.00 Uhr wurde jedoch verfehlt. Als gegen 23.30 Uhr die ersten Schnatgänger ihren Heimweg antraten, waren sich alle einig, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg gewesen ist.
„Wir machen uns jetzt schon Gedanken um einen dritten Schnatgang. Den künftigen Ziel-Stein haben wir bereits ins Auge gefasst.“, sagte Herr Adrian.